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Eigene Erfahrungen sammeln, nachempfinden, was es bedeuten könnte sich mit einer körperlichen Behinderung in Haslach zu bewegen, konnten 23 Schüler des Bildungszentrums Haslach und der Carl-Sandhaas-Schule.

Das Angebot des Club 82 „Es ist normal, verschieden zu sein“, ergänzte das Unterrichtskonzept der Kooperationsklasse R 9a/Hauptstufe 3 in idealer Weise.

Unter Leitung der Dipl. Sozialpädagogin Inge Schoch vom Club 82 mussten sich die Schüler verschiedenen Aufgaben stellen.

Eine Aufgabe bestand z.B. darin, am Bahnhof eine Fahrkarte zu lösen. Ohne etwas zu sehen war dies eine echte Herausforderung, die nur durch Hilfe zu bewältigen war.

Es zeigte sich auch, dass es nicht möglich ist, mit dem Rollstuhl Gleis 2 zu erreichen.

Außerdem war es recht schwierig, sich mit dem Rollstuhl auf Kopfsteinpflaster fortzubewegen. Über ähnliche Erfahrungen berichteten die Schüler, die mit dem Blindenstock unterwegs waren.

Vielen Schülern waren die Blicke der Passanten unangenehm. Schlimmer jedoch empfanden sie es, wenn der Blickkontakt vermieden wurde.

In einer zweiten Einheit hatten die Schüler die Aufgabe in der Schulküche des Bildungszentrums einen Obstsalat zuzubereiten. Dabei wurden mehrere körperliche Einschränkungen simuliert. Ohne sprechen zu können, fielen Absprachen im Team schwer. Einen Apfel schälen, ohne zu sehen, stellte die größte Herausforderung dar. Zum Teil wurde die Assistenz der Mitschüler und der beteiligten Lehrkräfte Barbara Allgaier, Beate Reuff und Bernd Böhm erforderlich. Je nach simulierter Behinderung unterstützten sich die Schüler gegenseitig, zum Beispiel konnte ein einarmiger Schüler den blinden Schüler anleiten.

Die Selbsterfahrungen der Schüler wurden durch eine Unterrichtseinheit der freiberuflichen Taubblindenassistentin Antje Dieterle-Schönstein ergänzt. Hier erhielten die Schüler einen Einblick in die Gebärdensprache und schrieben ihren Namen mit dem Fingeralphabet.

Ein Besuch in der WFB in Steinach vermittelte den Schülern Einblicke in die Arbeitswelt. Werkstattleiter Tobias Lerch führte die Schüler durch die einzelnen Abteilungen und erläuterte die verschiedenen Arbeitsschritte und Maschinen, die zur Produktion der vielfältigen Artikel benötigt werden.



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